Wilder Kaiser - ist KLAR! Gemeinsam Lösungen suchen

„Ob Starkregen oder Schneemangel, die Folgen des Klimawandels sind auch im Söllandl zu spüren.“, das zeigte die „KLAR-Veranstaltung“ im Oktober in der Volksschule Scheffau eindeutig auf.  Ein spannender Vortrag von Dr. Klaus Jäger zeigte die globalen Aspekte des Klimawandels und wie diese im Söllandl zu tragen kommen. In einem Bürger*innen World Café konnten diese Auswirkungen und mögliche Gegenmaßnahmen diskutiert werden. Versorgt wurden die Teilnehmenden von den Ortsbäuerinnen, die ein hervorragendes, regionales Buffet auftischten. 

Wir machen Klimafit

Starkregen, Schneemangel und Allergien, all das sind Folgen des Klimawandels. Wie man mit diesen Folgen umgehen kann, behandelt das Projekt „KLAR – Klimawandelanpassungsmodellregion“. Dabei schließen sich mehrere Gemeinden zusammen und suchen, gemeinsam mit Bevölkerung, Betrieben und Vereinen nach Lösungen. Der Planungsverband 30 Wilder Kaiser hat sich entschieden, eine solche Modellregion zu gründen und gemeinsame Klima-Projekte auf den Weg zu bringen. Gefördert werden diese Modellregionen vom Bund, sodass konkrete Maßnahmen in der Region umgesetzt werden können. Weitere Informationen unter: www.klar-anpassungsregionen.at 

Spannender Vortrag zeigt Dringlichkeit

Der Physiker Dr. Klaus Jäger vom Helmholtz-Zentrum-Berlin konnte in einem sehr interessanten Vortrag den Bogen vom globalen Klimawandel („Kalifornien wird bald zu heiß sein, um dort noch leben zu können“) bis zu lokalen Klima-Anpassungsmaßnahmen („wenn ein Haus gut gedämmt ist, wird es im Sommer nicht so heiß“) spannen. Er berichtete von großen Kippeffekten in unserem Klimasystem, die, wenn sie einmal ausgelöst sind, nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Dazu zähle beispielsweise das Abschmelzen der Pole. Wäre das weiße Eis einmal abgeschmolzen, könne diese Entwicklung nicht mehr aufgehalten werden, da das dunkle Meerwasser deutlich mehr Wärme aufnimmt und sich dadurch immer schneller selbst erhitzt. Daher ist es besonders wichtig, diese großen Kippeffekte zu verhindern, damit keine unabschätzbaren Klima-Folgen auf uns zukommen.

Gemeinsam Lösungen suchen

Beim „Bürger*innen World Café“ konnte in mehreren Arbeitsgruppen zu Themen wie Land- und Forstwirtschaft, Verkehr, Bauen und Wohnen, Katastrophenschutz, Wasser, Gesundheit, etc. diskutiert werden. 

  • Welche klimabedingte Veränderung sind in der Region bereits aufgefallen?
  • Was könnte man dagegen unternehmen? 
  • Welche Chancen könnten sich aus diesen Veränderungen ergeben? 

Alle Teilnehmenden konnten ihre persönlichen Erfahrungen einbringen und als lokale Expert*innen für ihre Gemeinde und ihre Themenbereiche Anregungen für zukünftige Anpassungsmaßnahmen geben. 

Nächste Schritte in die Zukunft

Diese umfassenden Anregungen, Ideen und Ergebnisse werden nun gesammelt und in ein Arbeitsprogramm für die Region gegossen. Eine online Veranstaltung zu Katastrophenschutz im Klimawandel wird am 13. Jänner 2022 stattfinden.

Aktuell ist bereits eine Umfrage zu Klimafolgen und Anpassungsmaßnahmen in der Region online unter https://forms.gle/GnktAhdQpoFYxSH78 verfügbar, die Ergebnisse fließen direkt in die Arbeit der Region ein.
Die Arbeiten werden bis Jänner 2022 fertig gestellt, sodass die Region bereits im kommenden Jahr Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels setzen kann. 

28.11.2021