Kurzbeschreibung der Gemeinde Scheffau am Wilden Kaiser
Scheffau am Wilden Kaiser liegt – wie schon der Name andeutet – direkt am Fuße des Wilden Kaisers, auf einer leicht nach Süden abfallenden Terrasse, in einer Höhe von 742 m im Bezirk Kufstein. Der höchste Punkt der Gemeinde ist der Treffauer mit 2.304 Metern.
Siedlungsmäßig ist Scheffau, das erstmals urkundlich 1160 als „Seefenouwen“ genannt erscheint, um 1245 Scheffauwe, 1299 Sephowe, 1480 Scheffau, 1490 Scheffau und 1503 Scheffa geschrieben wurde, eine typische bajuwarische Rodungssiedlung, die möglicherweise schon in das 9. Jahrhundert zurückreicht, da im Dorfe Scheffau selbst ursprünglich seit dem 12. Jahrhundert ausschließlich „freieigene“ Bauern ansässig waren, wovon einzelne von 1300 bis 1600 in grundherrschaftliche Abhängigkeit weltlicher und geistlicher Grundherren gelangten.
Politisch gehörte Scheffau bis zum Jahre 1504 zum Herzogtum Bayern. Erst nach Ende des bayerischen Erbfolgekrieges wurde das Gemeindegebiet mit den Gerichten Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel mit Tirol vereinigt. Die Bildung der politischen Gemeinde erfolgte Anfang des 19. Jahrhunderts durch die bayerische Verwaltung. 1865 wurde Scheffau schließlich zur selbständigen Gemeinde erhoben.
Der Gemeindename Scheffau ist einfach wörtlich zu verstehen – als die schiefe Au. Mit dem Wort Au wurde im Mittelalter die feuchte Wiese und später überhaupt die begrünte Fläche bezeichnet.
Das von der Tiroler Landesregierung der Gemeinde Scheffau am Wilden Kaiser im Jahr 19082 verliehene Gemeindewappen zeigt „In Silber über grünem linken Schrägfuß einen schwarzgezungten golgendbewehrten schwarzen Alderkopf“.
Der grüne linke Schrägfuß symbolisiert die sanft geneigte Geländeform (schiefe Au).
Der schwarzgezungte, goldenbewehrte schwarze Adlerkopf im darüber liegenden silbernen Feld weist auf das wild zerklüftete Kaisergebirge (Naturschutzgebiet) hin, wo wieder Adler leben.
Die im Wappen verwendeten Farben Weiß und Grün sind auch die Fahnenfarben der Gemeinde.
Scheffau am Wilden Kaiser ist mit seinen rund 1.400 Einwohnern und 2.200 Gästebetten die kleinste der Kaisergemeinden im Rahmen des Planungsverbandes 31 „Wilder Kaiser“.
Die 17 Ortsteile – Dorf, Am Trattenbach, Bärbichl, Blaiken, Bruggenmoos, Gaisberg, Hinterstein, Leiten, Niederachen, Oberau, Oberfeld, Ötting, Schwarzach, Seebach, Sonnwies, Steinberg und Wegscheid – erstrecken sich über sonnige Terrassen und flache Hangstücke sowohl nördlich, als auch südlich des Talbodens, der von der „Weißache“ durchflossen wird.
Das Gemeindegebiet ist 3.145 ha groß, mehr als die Hälfte davon, 1.680 ha, sind Wald, 495 ha sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 406 ha Alpen, 440 ha sonstige Flächen. Weitere 10 ha sind Baufläche, 19 ha Verkehrsfläche, 65 ha Gewässer und 31 ha Gärten.
Ein Großteil des Gemeindegebietes liegt im Naturschutzgebiet "Kaisergebirge".
Das Schmuckstück des Naturschutzgebietes ist der 4 km vom Ort entfernte und auf einer Höhe von 883 m gelegene Hintersteinersee (56 ha groß und bis zu 36 m tief), wohl einer der schönsten Bergseen Tirols, der noch das schon sprichwörtliche kristallklare Wasser besitzt und wo das erfrischende Bad im See noch wörtlich genommen werden kann.